Ein Weltmeister allein gewinnt keine Spiele

Geschrieben von Mark Domke.

[1. Herren]

Im zweiten Rückrundenspiel reisten die Radeburger Herren nach Schwarzenberg. Es stand eigentlich Abstiegskampf pur auf dem Plan, trafen sich doch Tabellen 7. und 8.

Nach der wenig erfreulichen Hinrunde hatte sich der Oberligaabsteiger aus dem Erzgebirge mit einem weiteren tschechischen Sportfreund verstärkt. Und der Neue, Miroslav Cecava, ist nicht irgendwer. Die Liste der Erfolge ist endlos. Bundesligaaufstieg mit dem TTV Gönnern, jahrelang erfolgreich in der Regionalliga beim SG Reichenbach aktiv und im Einzelsport zuletzt Weltmeister in der Altersklasse 60.

Im Hinspiel konnten die Radeburger durchaus überraschend einen 9-7-Sieg einfahren. Im Rückspiel wollte man im besten Fall die Erzgebirgler auf Abstand halten im Abstiegskampf. Beide Mannschaften in Bestbesetzung. Es entwickelte sich ein hochklassiges und extrem spannendes Spiel.

Die Doppel waren von der Aufstellung extrem interessant. Schwarzenberg verzichtete darauf ihren stärksten Spieler im Doppel 1 aufzubieten. Ein Fehler, der sich rächen sollte. Die Erzgebirgler gingen ins Risiko, um mit 3-0 in den Doppeln zu starten. Das misslang. Szandala/Gursinsky entzauberten den Weltmeister und seinen Partner deutlich. Die beiden anderen Doppel gingen allerdings an die Schwarzenberger. 1-2 nach Doppeln

Es folgte „Standard“ im ersten Paarkreuz. Kapitän R. Gursinsky chancenlos gegen Cecava. Die Nr. 1 der Radeburger Szandala zwar mit Mühe aber trotzdem zum Sieg. In der Mitte ebenfalls Punkteteilung. Marc Schäfer entzauberte den nächsten tschechischen Altinternationalen. Es folgte die Stunde der Sorgenkinder im unteren Paarkreuz. Mark Domke und Dirk Laubert hatten gemeinsam schon eine Weile keine erinnerungswerten Glanzleistungen vollbracht. Heute war ihr Tag. Beide zeigten in der ersten Einzelrunde tadellose spielerische und kämpferische Leistungen, wobei Dirk eher fürs Spiel und Mark eher für den Kampf zuständig ist. Nach 4 Einzelsiegen plötzlich 5-4-Führung für die Zillestädter. Kapiän Ronny Gursinsky schwor schon jetzt seine Mannen ein, dass wir hier nicht ohne Punkte die Halle verlassen.

Die zweite Einzelrunde begann mit einer beeindruckenden Demonstration vom Weltmeister Cecava gegen den bis dahin besten Spieler der Sachsenliga, der Radeburger Bogdan Szandala. Klarer Sieg für den Schwarzenberger zum Ausgleich. Als auch Ronny Gursinsky verlor, waren die Zillestädter wieder in Rückstand. Die Mitte musste punkten, um im Spiel zu bleiben. Eric Laubert gelang das nur im ersten Satz. Danach setzte sich die Klasse, das Auge und das Ballgefühl seines Gegners durch. Marc Schäfer machte es besser. Als menschliche Abwehrwand mit offensiven Qualitäten zwang er seinen Gegner nicht nur in Fehler, sondern machte selbst sehenswerte Punkte. Sein Sieg stellte den Anschluss wieder her.

Am Tag der Sorgenkinder verloren Mark Domke und Dirk Laubert kaum Zeit. Zwei überzeugende Siege bescherten den Radeburgern die 8-7-Führung vor dem Entscheidungsdoppel. Dort standen sich Szandala/Gursinsky und Oszla/Vojtek gegenüber. Im Hinspiel konnten die Zillestädter 3-1 gewinnen. Heute wurde es deutlich knapper, aber besonders war eben, dass der Weltmeister auf der Bank saß und nichts tun konnte. Zurück zum Doppel. Satz 1 an Schwarzenberg. Marek Vojtek überragend. Sätze 2 und 3 drehten die Radeburger auf und gewannen. Satz vier wieder die Schwarzenberger am Drücker, speziell Vratislav Oszla mit seinem Rückhand-Schuss. Es folgte der entscheidende fünfte Satz. Spannung pur. In einem hochklassigen Spiel triumphierten letztendlich die Radeburger zum 9-7-Sieg.

Es folgte die Katastrophe Teil 1. Das Spiel dauerte unglaubliche 4,5h. Die hausinterne Kneipe war zu. Kein Bier zum Sieg?? In einem verborgenen Materialschrank spürte der Bierbeauftragte der Radeburger noch 6 Flaschen Geburtstagsbier auf, die man den Schwarzenbergern abkaufen konnte. Katastrophe Teil 1 war abgewendet. Es folgte Teil 2. Keine Tankstelle in Schwarzenberg mehr offen. Auch der Teil konnte spätestens in Aue abgewendet werden und man feierte mit tschechischem Bier ;-) auf dem Heimweg den Sieg. 

 

Der Rückrundenstart der Radeburger ist geglückt. Nach den Winterferien gilt es im Heim-Doppel-Spiel gegen Freiberg und Bautzen nachzuwaschen.

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